March 19, 2024

Interview mit Peter von photoINTERNATIONAL

Seit 2005 ist die Marke photoSCHWEIZ die wichtigste Fotoausstellung in der Schweiz. Im Laufe der Jahre haben Tausende von kuratierten Fotograf:innen ausgestellt und Hunderttausende von Besucher:innen haben Tickets gekauft. Was kommt als Nächstes? photoSCHWEIZ wird INTERNATIONAL. Das Unternehmen will in weitere Grossstädte expandieren, begleitet von einem digitalen Geschäftsmodell.

photoINTERNATIONAL hat gemeinsam mit OOMNIUM die Crowdinvesting-Kampagne gestartet. Erfahren Sie mehr über ihre Geschäftspläne und die Investitionsmöglichkeit in unserem aktuellen Interview.

Hallo Peter! Wer hat die Ausstellung photoSCHWEIZ initiiert? 

Ich bin zusammen mit Michel Pernet Gründer und Mitinhaber der Werkschau photoSCHWEIZ.

Warum hast Du dich entschieden, die Fotobranche zu fördern? 

Es gibt weltweit keine digitale Plattform für kuratierte Fotografie, die international gleichzeitig an Live-Veranstaltungen gekoppelt ist. Obwohl im Netz Milliarden von Bildern kursieren, ist die Kunstform Fotografie nach wie vor nicht populär etabliert und geniesst daher keinen niederschwelligen Zugang.

Welche Lösung hast Du gefunden, um dieses Problem zu lösen?

Unsere Live-Veranstaltungen und deren digitaler Zwilling erlauben es uns, kuratierte Fotografie einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Diese hybride Form generiert für Fotograf:innen eine enorme Aufmerksamkeit, die sie selbst nicht erzeugen können. Über bezahlte Profile können sich die Fotografen so einer breiten Kundschaft präsentieren und ihre Arbeiten abverkaufen.

Das klingt nach einer wirklich interessanten Lösung. Wie wird sie umgesetzt?

Unser Produkt ist ein Schaufenster für kuratierte Fotografie. An jeder Veranstaltung stellen jährlich rund 250 Fotograf:innen ihre Werke aus, was etwa 1000 einzelne Fotografien ergibt. Die ausgestellten Arbeiten werden von jeweils über 10000 Eintritten besucht. Diese Parameter haben wir ins Netz übersetzt und bespielen sie hybrid, was uns wiederum sehr hohe Skaleneffekte ermöglicht.

Wie erwirtschaftet euer Unternehmen Einnahmen? 

Unsere Einnahmeströme sind vielfältig. Wir verdienen unser Geld über den Verkauf von Tickets, Ausstellungsplätzen, Foto-Seminaren, Masterclasses, Fotograf:innen profile, Portfolio- Reviews, die Vermittlung von Bildern und den unterschiedlichen Engagements der Foto-Industrie bzw. deren Sponsoring oder Auftritten vor Ort und letztlich Werbung in einem kunstaffinen Umfeld.

Auf welchen Markt zielt euer Unternehmen und wer sind die Konkurrenten? 

Jeder und jede kann bei uns Kund:inwerden. Wie die externe Bewertung unserer Unternehmung ergeben hat, gibt es weltweit kein vergleichbares Modell. Entweder sind es nur Veranstaltungen mit Katalog oder nur digitale Kataloge.

Wie sieht es bisher aus?

Wir haben in den letzten Jahren erfolgreich die photoSCHWEIZ zu einer starke Marke entwickelt. Aus Eigenmitteln die digitale Plattform finanziert und mit der photoMÜNCHEN den ersten Schritt zur Internationalisierung getätigt. Diese Erfolge motivieren uns, unser Modell auf weitere internationale Städte zu multiplizieren.

Wie viel möchtest Du am Ende Deiner Crowdinvesting-Kampagne sammeln?

Wir möchten mir unserer Crowdinvesting-Kampagne mindestens CHF 250’000.00 einnehmen, was uns den Ausbau in fünf weitere internationale Städte ermöglichen würde. Bei CHF 1’42 Mio. wäre ein kompletter Ausbau auf insgesamt 12 Städte erreicht.

Denkst Du, dass Crowdinvesting ein Gamechanger ist?

Auf jeden Fall. Ich denke, dass sich Menschen, die investieren, künftig in zwei klare Gruppen aufsplitten werden: 

a. denjenigen, denen eine grösstmögliche Rendite das Wichtigste ist. Diesen Leuten stehen die klassischen Investitionsvehikel zur Verfügung.

b. denjenigen, die neben einer Rendite einen Impact generieren wollen. Sie wollen mit ihrem Engagement eine Veränderung bewirken. Dies kann auch im Kleinen sein. Die Brücke dazu ist Crowdinvesting. Man wird Teil einer Community mit gleichen inhaltlichen Interessen. Dafür ist man bereit, eine überschaubarere Rendite in Anspruch zu nehmen, weil andere Wert reinspielen. Was nicht bedeutet, dass die durch Crowdinvesting finanzierte Unternehmen keine tolle Rendite erwirtschaften können. Im Gegenteil, ich rechne damit, dass Unternehmen, die über eine starke Community verfügen, langfristig rentabler sind, da ihre eigene Community auch immer Kunden sind. 

Die Gruppe von klassischen Investor:innen wird sich anpassen müssen. Die Digitalisierung, KI und andere Technologie bewirken so viel Disruption auf den bisherigen Geschäftsmodellen, dass Investitionen mit viel grösseren Risiken einhergehen. Neue Geschäftsmodelle werden aufpoppen und dahinter stehen immer mehr junge Gründer:innen, die sich gerne auch nach neuen Finanzierungsformen umsehen und sich nicht mehr mit mühsamem Shareholder Management rumschlagen wollen. Darin sehe ich den Gamechanger. Neue Generation = neue Formen der Finanzierung.

Ist Crowdinvesting eine Alternative innerhalb der Kulturförderung?

Noch nicht. Grundsätzlich sehe viele Kulturschaffende noch den Staat in der Pflicht, Kultur zu fördern. Auf der anderen Seite sehe ich die staatlichen Kulturförderstellen unter Druck und einem hohen Anspruch zur Veränderung. Demgegenüber steht aber ein enormes Potential. Letztlich geht es ja nicht darum, sich gegeneinander auszuspielen, sondern den bestmöglichen Mix zur Verfügung zu stellen. So wünsche ich mir ein komplett neues Stiftungswesen (Stichwort Impact Investing), angepasste Förderstrukturen beim Staat sowie inhaltlich getriebene Sponsoringmodelle der Unternehmen (weg vom reinen KPI-Denken). Und genau hier sehe ich die Position des Crowdinvesting. Man verbindet die Interessen von Institutionen und Unternehmen mit der breiten Community.

Crowdinvesting bedeutet, die Gemeinschaft zu erweitern. Wie willst Du das schaffen?

Ich selbst stelle jetzt im Crowdinvesting-Prozess fest, dass ich sehr lange mein eigenes Community-Management nicht gelebt habe. Die von mir klassisch angedachten Investor:innen haben sich nicht in diejenige Richtung bewegt, wo ich sie einordnet habe. Dafür sind Personen aufgetaucht, die ich mir nie als Investor:innen vorstellen konnte. Erkenntnis: Lebe täglich deine Community, schau hin und lerne deine Community besser kennen! Du hast mehr Freunde, die Du nicht siehst, als solche, von denen Du glaubst, sie seien es. Mach die wirklichen Freunde in deiner Community sichtbar und lebe den Austausch, auch wenn es zuweilen sehr aufwendig ist – es lohnt sich!

Vor welchem Problem oder welcher Herausforderung stand denn Dein Unternehmen, bevor Du dich an OOMNIUM & Aktionariat gewandt hast?

Bis 2019 hätten wir die Internationalisierung aus Eigenmitteln bestreiten können. Dann kam die Corona-Pandemie und wir konnten während dreier Jahre praktisch keine Einnahmen realisieren. Trotzdem haben wir die digitale Plattform fertig erstellt und das Kern-Team durchfinanziert.

Die Pandemie war für alle eine Herausforderung. Was hast Du getan, um die damit verbundenen Herausforderungen zu bewältigen, und warum hast Du Dich entschieden, eine Crowdinvesting-Kampagne mit OOMNIUM und Aktionariat zu starten? 

Für uns war entscheidend, bei einer externen Finanzierung darauf zu achten, dass einerseits eine möglichst breite Ownership entstehen kann und andererseits diejenigen Kund:innen, die uns über die letzten fast 20 Jahre begleitet haben, ebenfalls einen Zugang zu unserem Unternehmen erhalten. Crowdinvesting ist dazu die beste Alternative. Gleichzeitig dient uns diese Finanzierungform für den Ausbau unserer Community.

Warum würdest Du OOMNIUM und Aktionariat anderen Start-ups und KMU empfehlen?

Das hängt vom Erfolg unserer Kampagne ab (lacht!). Nun, ich sehe die beiden Plattformen als ernste Alternativen zu den klassischen Finanzierungsformen. Insbesondere Startups sind weniger den Launen ihrer Investoren ausgesetzt. Starken Gründern hilft das Crowdinvesting, sich auf das Produkt, die Kunden und die Mitarbeiter zu fokussieren, da das Shareholder Management stark digitalisiert und von der Eigentümerstruktur her einfacher zu gestalten ist. Zudem sind die Unternehmen, die sich über Crowdinvesting finanzieren wollen, gezwungen sich einer breiten Öffentlichkeit zu stellen, was wiederum ihre Marketing- und Kommunikationsfähigkeiten schärft, die sie ins operative Geschäft übersetzen können.

Um mehr über photoINTERNATIONAL und ihr Crowdinvesting zu erfahren, werfen Sie einen Blick auf ihren Investment Pitch.

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